BIOGAS, GEOTHERMIE, «GRÜNER» WASSERSTOFF

Grosses Potenzial

Weitere erneuerbare Energiequellen wie Biogas und Geothermie bieten Potenziale, die noch kaum oder noch zu wenig ausgeschöpft werden.

Unter erneuerbarer Energie gilt Biomasse als der Alleskönner: Mit ihr ist die Produktion von Strom, Wärme und Treibstoff möglich.

Weggeworfene Orangenschalen, Kuhmist oder Holz – in zahlreichen organischen Abfällen und in Wald- und Restholz steckt wertvolle Energie. Energie aus Biomasse ist erneuerbar und gilt als CO2-neutral und in der Schweiz als rundum nachhaltig. Denn Biomasse kommt zuerst als Nahrungs- oder Futtermittel bzw. als Baustoff zum Einsatz; erst danach wird Energie aus ihr gewonnen. Hier führt deshalb die Energieproduktion aus Biomasse dazu, dass organische Abfälle und lokale Rohstoffe wie Holz sinnvoll weitergenutzt werden; gleichzeitig entstehen Arbeitsplätze vor Ort und die regionale Wertschöpfung erhöht sich.

Geothermische Energie oder «Erdwärme» nennt man die in Form von Wärme gespeicherte Energie unterhalb der Erdoberfläche. Schon ab etwa 15 Metern Tiefe ist die Bodentemperatur das ganze Jahr über konstant. In der Regel nimmt in der Schweiz die Temperatur in der Tiefe mit jedem Kilometer um rund 30°C zu. 5000 Meter unterhalb der Erdoberfläche herrschen etwa 160°C. Bei Temperaturen über 40°C (die ab einer Tiefe von 1 km erreicht werden) stehen bedeutende Energiemengen zur Verfügung. Diese Erdwärme lässt sich mit Hilfe verschiedener Methoden nutzen.

Derzeit wird in der Schweiz (Riehen, BS) zwar bereits ein Fernwärmenetz mit Geothermie versorgt, aber noch keine Elektrizität aus geothermischen Quellen produziert. Eines der grössten Hindernisse bei der Entwicklung der mitteltiefen bis tiefen Geothermie ist, dass der tiefe Untergrund nur sehr schlecht und punktuell bekannt ist.

Um die Versorgungssicherheit vor allem im Winter zu erhöhen, soll neben Wasserkraft und Photovoltaik grüner Wasserstoff zum Tragen kommen. Grüner Wasserstoff wird mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen hergestellt und gilt als entscheidendes Element in der künftigen Schweizer Energieversorgung. Axpo nimmt in der Schweiz eine führende Rolle in der Erforschung und der Produktion von grünem Wasserstoff ein und verfolgt auch im europäischen Ausland diverse Projekte für eine klimaneutrale Zukunft. In dieser Rolle steht Axpo kurz vor der Inbetriebnahme ihrer ersten Wasserstoffproduktionsanlage (2.5 MW) direkt beim Wasserkraftwerk Reichenau in Domat/Ems. Mit der Power-to-Gas-Anlage produziert das Werk jährlich bis zu 350 Tonnen grünen Wasserstoff. Dies entspricht rund 1.5 Millionen Litern Dieseltreibstoff. «Wasserstoff muss noch einige Hürden überwinden. Doch Axpo ist vom Potenzial des grünen Wasserstoffs als sauberem, erneuerbarem und vielseitigem Energieträger überzeugt», so Axpo CEO Christoph Brand.